Promi-Benefiz-Fußballturnier im Moselstadion Flutopfer: Triers OB Leibe betont Notwendigkeit langfristiger Hilfe

Trier · Aus Anlass des Promi-Benefiz-Fußballturniers am 11. August im Trierer Moselstadion sprechen Initiator Robin Koch und Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe über Hintergründe der Aktion und die Lage vor Ort.

  Digitale Presserunde zum Benefizturnier: Nationalspieler Robin Koch (rechts oben) und Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe (links unten) stehen Rede und Antwort. Links oben: Moderator Thomas Hackbarth vom DFB.

Digitale Presserunde zum Benefizturnier: Nationalspieler Robin Koch (rechts oben) und Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe (links unten) stehen Rede und Antwort. Links oben: Moderator Thomas Hackbarth vom DFB.

Foto: TV/Mirko Blahak

Auch wenn die Aufräumarbeiten vielerorts vorankommen – die Folgen der Hochwasserkatastrophe werden die betroffenen Menschen, die Behörden und die Politik noch lange beschäftigen. Der Wiederaufbau wird ein Langzeitprojekt – logistisch und finanziell.

Mit Zahlen am Beispiel des von der Flut betroffenen Stadtteils Ehrang verdeutlicht Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe, dass neben kurzfristiger Hilfen in Form von Sachspenden und Finanzspritzen ein langer Atem benötigt wird: „In Ehrang sind insgesamt 1000 Häuser betroffen, 700 wurden ausgepumpt. Viele Heizungsanlagen sind zerstört. In Ehrang gibt es viel alte Bau­substanz, an einigen Häusern wurde das Fundament unterspült. Es wird geprüft, ob sie zu retten sind. Hinzu kommt, dass die Versichertenquote wohl bei unter 30 Prozent liegt“, schildert Leibe die Lage in einem digitalen Pressegespräch aus Anlass des Benefiz-Fußballturniers am 11. August im Trierer Moselstadion.

Auch die Infrastruktur hat’s erheblich getroffen. Laut Leibe müssen die Sporthalle der Grundschule und zwei Kindergärten saniert werden. Auch der in Mitleidenschaft gezogene Jugendtreff, zuletzt erst für zwei Millionen Euro saniert, müsse in Angriff genommen werden.

Leibes Botschaft: Der Wiederaufbau ist ein Langfristprojekt. Hilfe muss über einen ausgedehnten Zeitraum zur Verfügung gestellt werden. Dafür braucht es Geld. Viel Geld.

Eine veritable Summe zur Unterstützung von Betroffenen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen soll durch das von Nationalspieler Robin Koch initiierte Benefiz-Fußballturnier eingespielt werden. Am Mittwoch, 11. August, ab 20.15 Uhr, trifft eine Auswahl der DFB-All-Stars in einem Dreierturnier auf die Lotto-Elf und die deutsche Bürgermeister-Nationalmannschaft (Spielzeit pro Partie: 35 Minuten). Der Deutsche Fußball-Bund will am heutigen Freitag den genauen Kader der DFB-All-Stars bekannt geben. Mit dabei sein sollen unter anderem  Jens Nowotny, Marcell Jansen, Guido Buchwald, Roman Weidenfeller, Lena Lotzen, Renate Lingor, Lena Goeßling und Doris Fitschen. Gecoacht wird die Auswahl von Otto Rehhagel. Schiedsrichter des Abends ist Markus Merk. „Die DFB-All-Stars werden mehr als 900 Länderspiele sowie 25 WM- und EM-Titel vereinen“, kündigt Thomas Hackbarth von der DFB-Medienabteilung an.

Für Robin Koch, der in der Region Trier aufwuchs, beim SV Dörbach und bei Eintracht Trier spielte und aktuell bei Leeds United unter Vertrag steht, war früh klar, eine Hilfsaktion starten zu wollen. „Ich habe noch einen großen Freundeskreis in der Region Trier. Viele Kumpels haben mir Bilder und Videos geschickt, die das Ausmaß der Katastrophe dokumentieren, aber auch zeigen, wie die Menschen vor Ort anpacken. Ich will so gut es geht aus der Ferne auch einen Beitrag leisten“, sagt er während der digitalen Presserunde, der er aus Leeds zugeschaltet beiwohnt. Deshalb die Idee einer Benefizveranstaltung, in die die DFB-Stiftungen Sepp Herberger (dort sind die All-Stars angesiedelt) und Egidius Braun eingebunden sind. Beide Stiftungen bringen einen Sockel-Spendenbetrag von 100 000 Euro ein.

Tobias Wrzesinski, Geschäftsführer der Sepp-Herberger-Stiftung, gab bekannt, dass zum Benefiz-Abend im Moselstadion auch 100 Helfer und Helferinnen eingeladen werden. Er dankte allen Beteiligten, zu denen auch der in die Organisation eingebundene SV Eintracht Trier gehört, und unterstrich die Worte von Triers OB Leibe: „Die Hilfe in den Krisengebieten ist kein Sprint, sondern ein Ultramarathon.“

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