Ultramarathonlauf 313 Kilometer Eifelsteig in 60 Stunden

Aachen/Trier · Ein 42 Jahre alter Läufer aus der Nordeifel will den langen Wanderweg nonstop von Gründonnerstag bis Karsamstag bewältigen.

 Der Ultramarathonläufer Holger Lapp plant von Gründonnerstag bis Karsamstag 313 über den Eifelsteig von Aachen nach Trier nonstop zu laufen.

Der Ultramarathonläufer Holger Lapp plant von Gründonnerstag bis Karsamstag 313 über den Eifelsteig von Aachen nach Trier nonstop zu laufen.

Foto: privat

Viele Tausend Wanderer sind alljährlich auf dem Eifelsteig unterwegs. Auf einzelnen Etappen oder gesamten, offiziell 313 Kilometer langen Strecke. Doch was Holger Lapp vor hat, ist (fast) einmalig. Der 42-Jährige aus Konzen, dem Ortsteil, in dem der Monschau-Marathon startet, will die gesamte Strecke mit ihren rund 8000 Höhenmetern zwischen Gründonnerstag und Karsamstag nonstop absolvieren. Angepeilt ist sogar eine Zeit unter 60 Stunden. Das das möglich ist, hat der Niederländer Teun Geurts bereits gezeigt, der von Aachen bis Trier in 52 Stunden lief.

Aber wie kommt man auf die Idee, einen der schönsten Wanderwege Deutschlands im Eiltempo hinter sich zu bringen? „Ich suche mir jedes Jahr ein Lauf-Highlight“, erklärt Lapp. Er lief bereits auf Madeira, im Atlasgebirge von Marokko oder den Transalp von Deutschland nach Italien. Als das gesteckte Ziel 2020 wegen Corona nicht realisierbar war, suchte sich Lapp für dieses Jahr wegen der zu erwartenden Reise-Einschränkungen eine Herausforderung vor der Haustür. „Ich wohne ja an der Etappe von Roetgen nach Monschau“, erzählt er. „Die ersten 80 Kilometer des Eifelsteigs kenne ich. Aber danach ist Neuland.“

Zunächst überlegte er den Eifelsteig in mehreren Etappen zu rennen. Das sei aber eine logistische Herausforderung. Verpflegung an Tankstellen und Bäckereien und Übernachtung im Zelt fielen wegen Corona auch flach. Als in seinen Überlegungen dann aus drei Etappen zwei wurden, dachte Lapp sich: „Dann kannst du auch gleich durchlaufen!“

Zwei Freunde werden ihn in den Orten am Eifelsteig mit einem Wohnmobil unterstützen. „Vor allen, damit ich nicht alles an Ausrüstung und Verpflegung mitschleppen muss“, erklärt Lapp. Die Treffen werden auch seine einzigen, kurzen Pausen sein. Etwas Essen, vielleicht kurz die Augen zu machen, aber dann muss es auch schon weiter gehen - Tag und Nacht. Von seinen Ultramarathonläufen und Nachtläufen in der Nordeifel hat Lapp Erfahrung mit dem Laufen und der Orientierung im Dunkeln. Dank GPS sei die Navigation das kleinere Problem. Schwieriger ist es mit der Müdigkeit umzugehen. „So lange man in Bewegung bleibt, geht es“, weiß Lapp aus Erfahrung. „Der Tiefpunkt kommt zwischen drei und vier Uhr. Sobald die Dämmerung einbricht und die Vögel zu zwitschern anfangen, bekommt man wieder Energie.“

Am schwierigsten werde wohl die zweite Nacht. Er ist froh, dass er von Karfreitag auf -samstag zu großen Teilen von einem Freund begleitet werde. So wie sich Lapp sowieso über Mitläufer freut. „Viele haben wegen Corona Bedenken. Auf der ganzen Strecke werden aber immer mal nur ein oder zwei dabei sein“, glaubt er. Immer mit Corona-konformen Abstand, betont Lapp. Die Pandemie ist auch der Grund, weshalb sich Mitläufer um alles selbst kümmern müssen: Verpflegung und vor allem - ähnlich wie beim Hospizlauf - dem Rücktransport zu ihrem Startpunkt. Um planen zu können ist auf der Internetseite www.trampelpfadlauf.de ein Livetrack eingestellt.

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